Unabhängige Ombudsleute bei der LIFE Jugendhilfe: Vertrauensvolle Anlaufstelle für Betreute und Mitarbeiter

Bei LIFE Jugendhilfe steht der Schutz junger Menschen an erster Stelle – zwei externe Ombudspersonen bieten Betreuten und Mitarbeitenden eine unabhängige Anlaufstelle, die jederzeit erreichbar und vollkommen weisungsfrei ist.

Die LIFE Jugendhilfe hat in ihr Schutzkonzept zwei externe Ombudsleute integriert, die sowohl für die betreuten jungen Menschen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als neutrale Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen. Beide Ombudspersonen verfügen über jahrelange Berufserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe und arbeiten vollständig unabhängig vom Träger.

Die LIFE Jugendhilfe aus Bochum setzt in ihrem Schutzkonzept auf ein bewährtes Prinzip: externe Ombudsleute, die als neutrale Anlaufstelle fungieren. Dieses Angebot richtet sich sowohl an die betreuten Kinder und Jugendlichen als auch an die pädagogischen Fachkräfte selbst. Jeder junge Mensch erhält bei Aufnahme eine Karte mit den Kontaktdaten beider Ombudspersonen sowie ein Erläuterungsschreiben. Die beiden Ombudsleute – ein Mann und eine Frau – verfügen über umfassende Qualifikationen und jahrelange Praxiserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe und arbeiten vollkommen weisungsunabhängig vom Träger.

Warum braucht es Ombudsleute in der Jugendhilfe?

In der Arbeit mit traumatisierten und beziehungsgestörten jungen Menschen entstehen manchmal Situationen, in denen Betroffene das Gefühl haben, nicht gehört zu werden. Konflikte mit Betreuungspersonen, Unsicherheiten über den weiteren Weg oder einfach der Wunsch, mit jemandem Neutralem zu sprechen – all das sind Momente, in denen eine unabhängige Instanz entscheidend sein kann.

Genau hier setzen die Ombudsleute an. Sie stehen außerhalb der Hierarchie und können daher völlig frei agieren. Ihre Aufgabe ist es nicht, Partei zu ergreifen, sondern zuzuhören, zu vermitteln und Wege aufzuzeigen. Für viele junge Menschen, die in ihrem Leben bereits enttäuscht wurden, ist es ein wichtiges Signal: Es gibt jemanden, der wirklich auf meiner Seite steht.

Aber nicht nur die Betreuten profitieren von diesem Angebot. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Projektstellen können sich mit Anliegen, Sorgen oder Unsicherheiten an die Ombudspersonen wenden. Gerade in der individualpädagogischen 1:1-Betreuung, die emotional sehr fordernd sein kann, ist eine solche Anlaufstelle wertvoll.

Wer sind die Ombudspersonen bei LIFE Jugendhilfe?

Das Team besteht aus einem Ombudsmann und einer Ombudsfrau – beide mit umfassender Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe. Diese bewusste Auswahl ermöglicht es den Betreuten und Mitarbeitenden, je nach persönlicher Präferenz eine männliche oder weibliche Ansprechperson zu wählen.

Der Ombudsmann: Fachliche Vielseitigkeit

Der Ombudsmann verfügt über einen Bachelor-Abschluss in Sozialer Arbeit und einen Master in Sozialmanagement. Darüber hinaus ist er ausgebildeter Sexualpädagoge (ISP) und systemischer Berater (SG). Diese breite fachliche Aufstellung ermöglicht es ihm, verschiedenste Themen professionell zu begleiten – von Beziehungskonflikten über persönliche Entwicklungsfragen bis hin zu komplexen Systemdynamiken.

Seine Qualifikation als Sexualpädagoge ist besonders wertvoll, da viele der betreuten jungen Menschen in ihrer Vergangenheit mit sexualisierter Gewalt oder grenzverletzendem Verhalten konfrontiert waren. In solchen sensiblen Gesprächen ist Fachwissen unerlässlich.

Die Ombudsfrau: Praxiserfahrung trifft akademisches Wissen

Die Ombudsfrau bringt sowohl eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin als auch ein Studium zur Diplom-Sozialarbeiterin mit. Diese Kombination aus praktischer Erziehungsarbeit und wissenschaftlicher Sozialarbeit macht sie zur idealen Ansprechpartnerin für alltägliche Herausforderungen in der Betreuung.

Ihre jahrelange Berufserfahrung ermöglicht es ihr, die Perspektiven aller Beteiligten nachzuvollziehen – sowohl die der jungen Menschen als auch die der Betreuungskräfte. Sie kennt die Realität der Projektstellen und versteht, welche Belastungen mit der intensiven Betreuungsarbeit einhergehen können.

Wie funktioniert die Kontaktaufnahme?

Der Zugang zu den Ombudsleuten ist bewusst niedrigschwellig gestaltet. Jeder junge Mensch erhält bei seiner Aufnahme in eine Projektstelle eine Karte mit den Kontaktdaten beider Ombudspersonen. Dazu gibt es ein Erläuterungsschreiben, das genau erklärt, wofür die Ombudsstelle da ist und wie sie genutzt werden kann.

Dieses Informationsmaterial wird nicht einfach ausgehändigt und vergessen. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren der LIFE Jugendhilfe sprechen mit den Betreuten über dieses Angebot und stellen sicher, dass sie verstehen, dass sie sich jederzeit – auch ohne Wissen ihrer Betreuungsperson – an die Ombudsleute wenden können.

Die gleiche Transparenz gilt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch sie erhalten die Kontaktdaten und werden über die Möglichkeiten informiert. In einem Arbeitsfeld, das oft durch emotionale Nähe und intensive Beziehungsarbeit geprägt ist, kann es entlastend sein zu wissen, dass es eine neutrale Instanz gibt.

Mögliche Kontaktwege

Die Ombudsleute sind über verschiedene Wege erreichbar:

  • Telefonisch für ein persönliches Gespräch
  • Per E-Mail für schriftliche Anliegen
  • Auf Wunsch auch für persönliche Treffen

Diese Flexibilität ist wichtig, denn nicht jeder junge Mensch fühlt sich sofort wohl dabei, am Telefon über persönliche Probleme zu sprechen. Manche bevorzugen zunächst den schriftlichen Weg, um ihre Gedanken zu sortieren.

Welche Themen werden an die Ombudsstelle herangetragen?

Die Bandbreite der Anliegen ist groß. Manchmal geht es um konkrete Konflikte in der Betreuungsbeziehung, etwa wenn sich ein Jugendlicher ungerecht behandelt fühlt oder das Gefühl hat, dass Absprachen nicht eingehalten werden. In anderen Fällen geht es um grundsätzlichere Fragen: „Bin ich hier richtig?“ oder „Was passiert, wenn die Betreuung endet?“

Auch Mitarbeitende wenden sich mit unterschiedlichen Anliegen an die Ombudsleute. Das können fachliche Unsicherheiten sein, Überforderungssituationen oder auch der Wunsch nach einer Einschätzung von außen, wenn die eigene Perspektive zu eingeengt erscheint.

Die Erfahrungen der LIFE Jugendhilfe zeigen, dass allein die Existenz dieser unabhängigen Instanz eine beruhigende Wirkung hat. Viele wissen das Angebot zu schätzen, ohne es jemals in Anspruch nehmen zu müssen – einfach weil sie wissen, dass es da ist.

Unabhängigkeit als Grundprinzip

Ein entscheidendes Merkmal der Ombudsstelle ist ihre vollständige Weisungsunabhängigkeit. Die beiden Ombudspersonen sind nicht bei der LIFE Jugendhilfe in Bochum angestellt und erhalten keine Vorgaben, wie sie zu handeln haben. Sie sind einzig dem Wohl der Betreuten und der Fairness im Verfahren verpflichtet.

Diese Unabhängigkeit ist mehr als ein formales Kriterium – sie ist die Grundlage für Vertrauen. Nur wenn die Betreuten und Mitarbeitenden sicher sein können, dass ihre Anliegen vertraulich behandelt werden und nicht automatisch weitergeleitet werden, werden sie diese Möglichkeit auch nutzen.

Natürlich gibt es Situationen, in denen eine Weiterleitung notwendig ist – etwa bei akuter Kindeswohlgefährdung. Aber auch hier gilt: Die Ombudsleute besprechen mit den Betroffenen, welche Schritte sinnvoll sind, und begleiten den Prozess.

Ein Baustein im Schutzkonzept der LIFE Jugendhilfe

Die Ombudsstelle ist Teil eines umfassenden Schutzkonzepts, das bei der LIFE Jugendhilfe in Bochum etabliert wurde. Dazu gehören auch regelmäßige Besuche durch Koordinatorinnen und Koordinatoren, therapeutische Begleitung und die Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendpsychiatrien.

All diese Maßnahmen verfolgen ein gemeinsames Ziel: den bestmöglichen Schutz und die bestmögliche Förderung der jungen Menschen, die in den Projektstellen betreut werden. Die LIFE Jugendhilfe Erfahrungen der letzten 30 Jahre haben gezeigt, dass diese Kombination aus fachlicher Kompetenz, persönlichem Engagement und externen Kontrollmechanismen funktioniert.

Die Erfolgsquote spricht für sich: Etwa 75 Prozent der betreuten jungen Menschen finden durch die individualpädagogischen Maßnahmen zurück in ein geregeltes, selbstbestimmtes Leben. Viele von ihnen halten auch Jahre später noch Kontakt zu ihren ehemaligen Betreuungspersonen – ein Zeichen dafür, dass echte, tragfähige Beziehungen entstanden sind.

Fazit: Vertrauen durch Transparenz

Die Einrichtung einer unabhängigen Ombudsstelle ist ein starkes Signal. Sie zeigt, dass LIFE Jugendhilfe bereit ist, sich externer Kontrolle zu stellen und den jungen Menschen eine Stimme zu geben. In einem Arbeitsfeld, das von Machtgefällen geprägt ist – erwachsene Betreuende auf der einen, oft schutzbedürftige junge Menschen auf der anderen Seite – ist das von unschätzbarem Wert.

Für die betreuten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedeutet es: „Du bist nicht allein. Es gibt jemanden, der dir zuhört, auch wenn du dich mit deiner Betreuungsperson nicht verstehst.“ Und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet es: „Auch du hast ein Recht auf Unterstützung und eine unabhängige Perspektive.“

Diese Form der Transparenz und Offenheit ist in der Jugendhilfe nicht selbstverständlich – bei LIFE Jugendhilfe ist sie fest verankert.